»Tauber-Valley« – ein kleiner Rückblick

Workshops Fotoimpressionen (Bildquelle: Popup Labor BW)

Nach zwei aufregenden Wochen in Bad Mergentheim und Tauberbischofsheim mit rekordverdächtigen 19 Einzelveranstaltungen und rund 500 Teilnahmen ging das Popup-Labor, das den Namen „Digital im Tauber-Valley“ trug, zu Ende. Wegen des Andrangs musste das Popuplabor am letzten Tag sogar noch seine Räumlichkeiten für einen Workshop vom Technologie- und Gründerzentrum auf das benachbarte Feuerwehrhaus ausweiten. Danke an die Stadt Tauberbischofsheim! 

Fotoimpressionen – was war los in Tauberbischofsheim?

Hier ein kleiner selektiver Rückblick in Wort und Bild (das Projektteam konnte leider nicht an wirklich allen Workshops teilnehmen)…

 

SCRUM für KMU

KMU sehen sich im digitalen Wirtschaftsleben vielen komplexen Herausforderungen gegenüber. Um sich diesen zu stellen, sind agile Projektmethoden ein Mittel der Wahl. So können überflüssige Hierarchien abgebaut, die Kundensicht von Anfang an integriert und schnelle Ergebnisse erzielt werden. Wie die SCRUM-Methode vor allem KMU dabei hilft, sich für die Arbeitswelt von Morgen fit zumachen, konnten die Teilnehmenden der Workshops von Dr. Rolland Donin (IHRS Training) lernen.

Digitalisierung in Hotellerie und Gastronomie 

In Hamburg eröffnet das erste Hotel ohne Personal. Ob sich solche Trends durchsetzen werden und wie sich Gastronomen und Hoteliers für eine digitalisierte Zukunft wappnen können, konnten die Mitmacherinnen und Mitmacher im Workshop von Stefan Kempf (Ionis Gaststätten) und Frank Bundschu (Hotel und Restaurant Bundschu) erfahren.

Führung und Zusammenarbeit 4.0 – Werte.Wissen.Wollen.

Ellen Braun vom DHBW Projekt „Professorinnen For Future“ und ihre 19 „Workshopper“ befassten sich mit dem Thema Motivation. Oder anders gesprochen mit dem Phänomen, dass Menschen frei nach Martin Buber zitiert bisweilen dazu neigen, nicht zu sagen was sie meinen und nicht zu tun was sie sagen. Was heißt das für die Wahrnehmung und Praxis von Führen und Zusammenarbeiten?

Werte bestimmen das Handeln – doch beispielsweise bei vier Generationen in einem Unternehmen sind diese Werte völlig unterschiedlich und etliches ist zu beachten. Zudem bestimmt nicht unbedingt der Verstand das Tun, sondern das emotionale Erfahrungsgedächtnis, das „Würmli“, das den Verstand blockiert, wenn es gereizt wird. Die Workshop-Leiterin fordert deshalb einen Cultural Change in den Unternehmen. Einen Kulturwandel, der Beziehungen in den Fokus stellt. Braun stellte dafür den Ansatz „Working out Loud“ (WOL, nach John Stapper) als agile Methode vor, die nichts zu tun hat mit „Herausschreien“, sondern ein Umdenken von jedem einzelnen erfordert. Werte + Würmli + WOL = Zusammenarbeit 4.0.

YouTuber im Popup-Labor

Am letzten Tag des sechsten Popup-Labors ging es dann um YouTube und Co. beziehungsweise darum, wie Webvideos für KMU hilfreich sein können. Es war alles andere als ein theoretischer Frontalunterricht, sondern die Teilnehmenden konnten im Workshop mit einem YouTuber eigene Webvideos produzieren. Denn Marvin Neumann, auch bekannt als „MinderestingPictures“, betreibt einen eigenen YouTube-Kanal und arbeitet mit der Produktionsfirma objektiv media GmbH tagtäglich an Produktionen für TerraX, 3Sat und Funk mit. Grundsätzlicher Ratschlag von Marvin Neumann ist, dass ein Webvideo stets die sog. DATIF-Regel befolgen sollte. Welche besagt, dass ein Video möglichst Detailliert, Attraktiv, Teilbar, Interaktiv und vor allem Fesselnd sein muss, um authentisch zu wirken und somit die gewünschte Reichweite und Wirkung zu erreichen. 

Nach behandelter Theorie und guten Beispielen bildeten die Teilnehmer im Workshop kleine Gruppen und begannen mit der Produktion eigener Videos. Zunächst wurden Skripte und Drehbücher verfasst, anschließend die passenden Locations „gescoutet“. Ausgerüstet mit professionellem Equipment begannen dann die Dreharbeiten. Draußen am Ufer der Tauber oder drinnen in einer Interviewsituation vor dem Green-Screen konnten individuelle Videoproduktionen umgesetzt werden. So entstanden am Ende Webvideos zu Elektromobil sein, zu einer neuen Unfallschutz-Police sowie zum „Ö-Phone“ , einem nachhaltigen Smartphone.

 

(Bildquelle: Popup Labor BW)

 

Rundgang auf dem Aktionstag »Digitalisierung und Nachhaltigkeit für BW und weltweit« im Tauber-Valley

Foto vom Popup6 Aktionstag: Einzug zu Beginn (v.l.n.r.: OB Glatthaar, Prof. Reinhart MdL, Frau Ministerin Hoffmeister-Kraut und Prof. Kim)

Aktionstag: Digitalisierung UND Nachhaltigkeit

Vielen Dank an alle, die gestern am Aktionstag mitwirkten : Frau Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Herr Landtagsabgeordneter Prof. Dr. Wolfgang Reinhart, die Mitarbeitenden der regionalen Kernpartner vor Ort sowie an alle Impulse-Speakers aus der Wirtschaft und an alle Ausstellenden.

Sie alle beleuchteten aus unterschiedlichen Perspektiven, wie im Innovationswettlauf Aufträge, Beschäftigung und Einkommen nachhaltig  geschaffen werden können – auf volkswirtschaftlicher Ebene, für die Regionalwirtschaft und für die Unternehmen. Und das in einer Kompaktheit und Klarheit, wie sie selten anzutreffen ist.

Orkan-Sturm #Sabine 

Nicht zu vergessen: Danke auch an die Wettergötter, die ab 9 Uhr die Sonne über Bad Mergentheim scheinen und alle Mitwirkende trotz des Wetters und seiner Unbillen wohlbehalten ankommen ließen. Die meisten Besucherinnen und Besucher fanden ihren Weg erfolgreich und rechtzeitig zu uns, mit Apps und Diensten wie NINA, KATWARN, Deutsche Bahn, Deutscher Wetterdienst, Kachelmann und Co.

Impressionen vom Rundgang

In der folgenden Galerie finden Sie einige Fotoimpressionen, für die, die dabei waren und die, die nicht dabei sein konnten:

(Bildquelle: Ludmilla Parsyak Photography / Fraunhofer IAO)

 

Rückblick auf die erste Woche, Ausblick auf die zweite Woche

Workshops Fotoimpressionen (Bildquelle: links oben und unten: Andreas Schneider // Mitte oben und unten: Roland Mehlmann // rechts oben und unten: Popup Labor BW)

#PopupLabor #Digital im #Tauber-Valley

Es fällt nicht leicht, bestimmte Höhepunkte bei einem Rückblick auf die erste Woche herauszugreifen. Denn was ist die Besonderheit von »Popup Labor«, in einem Satz erklärt? Popup Labor bedeutet, dass sich Menschen aus kleinen und mittelständischen Unternehmen in Innovationswerkstätten auf Zeit treffen – aus so unterschiedlichen Bereichen wie Finanzdienstleistungen,  Energieversorgung, Mechatronik, Kurverwaltung, Pflegediensten, Getränkehandel, Optikerhandwerk, Softwareentwicklung etc. stammend – und dass sie gemeinsam Dinge machen. Beispielsweise…

  • Schwarmintelligenz verstehen lernen, um KI-Assistenzsysteme für Mobilität und Logistik mit hohen Nutzwert zu konzipieren, 
  • Lego spielen, um ihre Zukunftsvisionen von Ausbildung 4.0 zu modellieren und / oder
  • komplexe Herausforderungen wie Datenschutz und Social Media  in konkrete Planungs- und Umsetzungsschritte für ihr eigenes KMU herunterbrechen u.v.m.

Von der Natur inspiriert – Schwarmrobotik in der Logistik 

In dem Workshop von Dr. Carsten Müller, Professor für angewandte Informatik an der DHBW Mosbach Campus Bad Mergentheim, wurden neue KI-basierte Trends in Wirtschaft und Gesellschaft diskutiert. Allem voran ging es um Optimierungsprozesse durch KI-Roboter in der Logistik, zum einen in der Theorie behandelt und zum anderen mit Lego-Robotern spielerisch  angewandt. Für Carsten Müller gehört die Logistik der Zukunft autonomen KI-Robotern, denen ein von der Natur inspirierter Algorithmus zugrunde liegt. Sie sind also von der Natur inspiriert. Beispielsweise von der Schwarmintelligenz der Ameisen. Denn die Königin gibt nicht jeder Ameise individuelle Anweisungen, auch reden diese nicht direkt miteinander, sondern jedes Tier nimmt wahr, was die anderen machen und wie sich die Umgebung verändert und handelt dementsprechend. Auch wenn sie autonom handeln, verfolgen sie alle ein übergeordnetes Ziel. Genau wie die Ameisen sollen auch die Roboter in den Logistikzentren von morgen agieren. 

Diesen Mechanismus aus der Insektenwelt haben Forscher und Informatiker nachgebildet und auf die Roboter übertragen. Gefüttert mit Daten, Gleichungen und Anweisungen, können sie einfach loslegen, sie lernen umräumen,  sortieren, stapeln etc. In einem Roboterschwarm erledigen also viele relativ einfache Roboter in kooperativer Art und Weise Aufgaben, die sie alleine nicht bewältigen könnten – eben wie die Ameisen. 

Wie sieht Ausbildung in Zeiten der digitalen Wandels aus?

Im Workshop von Andreas Schneider von White Table Solution ging es um das Thema Ausbildung 4.0 und welche Trends in der Aus-, Fort- und Weiterbildung einen nachhaltigen Erfolg versprechen.

Im zweiten Teil des Workshops konnten die Teilnehmenden ihre Zukunftsvisionen der Bildung mit Hilfe von Legosteinen visualisieren. 

Datenschutz und Social Media gehen nicht zusammen? Geht doch: Datenschutz to go und Social Media effizient!

Das haben am letzten Freitag die beiden Workshop-Leiterinnen Maka Abshilava und  Sandra Kegelmann eindrucksvoll gezeigt. Dieser Workshop wurde von den Wirtschaftsjuniorinnen und -junioren präsentiert. Die Regionalgruppe Main-Tauber der Wirtschaftsjunioren Heilbronn-Franken ist, was viele nicht wissen, die größte Regionalgruppe in Deutschland.

„Wir müssen weg vom Know-how, hin zu einem Do-how“, so der Ansatz von Maka Abshilava, die Geschäftsführerin der Syntargo GmbH ist. D.h. jede/r  kann befähigt werden, mit etwas Expertise, Kreativität und gesundem Menschenverstand den eigenen geschäftlichen Weg in Sachen Datenschutz und EU-DSGVO zu entwickeln. Die Teilnehmenden des ausgebuchten Workshops bekamen dazu eine Vielzahl an Leitplanken und Anwendungsbeispielen sowie hilfreiche Tipps, wie es (doch) geht, an die Hand gegeben.

Sandra Kegelmann, Inhaberin der aussicht-n GmbH, skizzierte Grundregeln (z.B. die 80:20-Regel für das Verhältnis der Service-Inhalte zu den werblichen Inhalte) und Vorgehensweisen (z.B. ein adaptiertes Value Proposition Canvas), wie KMU effizient Soziale Medien benutzen und betreiben. Nicht zu vergessen sind Trends und empirische Erkenntnisse, wann welche Aktivitäten auf Facebook, Instagramm, Xing, LinkedIn und Co am meisten bringen. „Rückblick auf die erste Woche, Ausblick auf die zweite Woche“ weiterlesen