Herr Professor Reich, aus welchem Grund hat sich das „Innovationsnetzwerk Schwarzwald-Baar-Heuberg e. V.“ mit Partnern um die Ausrichtung von einem Popup Labor BW beworben?
Mitglieder des Innovationsnetzwerks Schwarzwald-Baar-Heuberg e. V. sind vor allem kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) in den Branchen Maschinenbau, Automobilzulieferer, Medizintechnik, Bau und Dienstleistung. Eine Studie „Digitalisierung in der Industrieregion Schwarzwald-Baar-Heuberg“ des Innovationsnetzwerkes hat gezeigt, dass die Innovationskraft bei Themen wie Big Data Analyse, Künstlicher Intelligenz, Agile Prozesse, Cloud Computing, Smart Factory, Blockchain etc. in der Region gestärkt werden muss.
Das Popup Labor bietet eine besondere Möglichkeit der Region aktuelle Themen der Digitalisierung mit Best-Practice-Beispielen, Webinaren, Workshops etc. näher zu bringen. Das Innovationsnetzwerk möchte durch die Unterstützung bei Organisation und Programminhalten des Popup Labors einen Beitrag leisten, mit seinem Netzwerk mit regionalen Hidden-Champions, Firmenexperten und Experten der Hochschulen (DHBW Villingen-Schwenningen und Hochschule Furtwangen) die Innovationskraft zu steigern.
Was waren die härtesten negativen und größten positiven Entwicklungen, die sich in der Zeit des Lockdowns für Ihre Mitgliedsunternehmen ergeben haben? Wie kann der Einsatz von Innovationsmethoden und Digitalisierung bei der Weiterentwicklung helfen?
Die härteste negative Entwicklung durch den Lockdown ist der Ausfall der Lieferketten und den damit verbundenen dramatischen Auswirkungen bei den Aufträgen. Trotz staatlicher Schutzschirmmaßnahmen wird es für KMUs schwierig, diese Krise zu überbrücken, da oft die Rücklagenbildung gering ist und es schnell zu Liquiditätsproblemen kommt.
Die größte positive Entwicklung ist das Thema Arbeitsorganisation. In kürzester Zeit wurden flexible Arbeitsmodelle verstärkt eingeführt, vor denen sich die Unternehmen in der Vergangenheit scheuten. Vor allem Potentiale der niedrigeren Fixkosten durch Home-Office und Einsparung von Dienstreisekosten durch „Remote-Work“ werden sich auch in Zukunft verfestigen. „Partnerinterview mit Herrn Prof. Christoph Reich, Innovationsnetzwerk Schwarzwald-Baar-Heuberg“ weiterlesen