Mit sechs spannenden Workshops hat das Popup Labor BW die neue Woche eröffnet. Von fruchtbaren Diskussionen und einer Menge neue Erkenntnissen profitierten Teilnehmer und Workshopleiter.
Bunt ging es bei Anne Elisabeth Krüger vom Fraunhofer IAO und ihrem Workshop „Building Ideas“ zu. Um Teilnehmer in ihrem kreativen Selbstvertrauen zu stärken, wurden auf Zuruf Papierflieger oder Legofiguren gebastelt. „Man muss das kreative Selbstvertrauen rauskitzeln und kreative Räume geben, aber in einem strukturierten Ablauf“, sagt Krüger. Sie gab den Teilnehmern verschiedene Materialien wie Knete, Legosteine oder Papier in die Hand. „Sie sollen spüren, welche Materialien interessant sind“ und sieht etwa bei Kundenbefragungen die Möglichkeit, auf diese Weise spielerisch an die Bedürfnisse der Kunden heranzukommen.
Start-ups sind in Ostwürttemberg im Kommen
Eine Menge über Start-ups in Ostwürttemberg wusste Markus Schmidt von der IHK Ostwürttemberg zu erzählen. „Die Start-up-Szene wird hierzulande immer aktiver.“ Viele erfolgreiche Start-ups geben inzwischen gute Vorbilder ab. So etwa CellGarden oder R2 Drohne Solutions. Das letztgenannte Start-up bietet Agrardienstleistungen an, überfliegt Felder mit einer Drohne und kann genauestens sagen, wo welcher Dünger notwendig ist. Auch die Zahlen und Statistiken zeichnen ein Bild, das für Optimismus sorgt. Neugründungen gibt es nicht wenige, Start-ups können hierzulande außerdem Gebrauch von zahlreichen Tippgebern, Veranstaltungsformaten und Förderungen der Region machen.
Ein dreidimensionales Raumabbild in dem ein virtueller Besichtigungsgang möglich ist, Christoph Wintrup und Martin Huppenbauer von Hemminger Ingenieurbüro GmbH & Co. KG sowie Dr. Stephan Wilhelm und Florian Jentsch vom Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Stuttgart stellten die Nutzungsmöglichkeiten eines digitalen Aufmaßes vor. „Man kann ein virtuell begehbares Gebäude erstellen. Am Tag können wir 8.000 Quadratmeter Bürofläche erfassen und im virtuellen Raum beliebig Infopunkte platzieren an denen man beispielsweise Verbindung zu Dokumenten hat“, sagt Christoph Wintrup.
Führung im Wandel
Dr. Ulrich Schnabel zeigte in seinem Workshop „Führung 4.0“ auf, dass Veränderungen in der Führungspraxis dringend notwendig sind, damit im agilen Unternehmen oder im Industrie 4.0 Unternehmen Führung gelingt. Der Berater für Führung und Organisationsentwicklung sowie Coach und Trainer für Teams und Führungskräfte machte deutlich, dass statt Kommando und Kontrolle Führungskräfte gefragt sind, die Rahmenbedingungen schaffen, damit Mitarbeiter Orientierung haben, Kreativität und Eigeninitiative sowie Feedback-Kommunikation praktizieren.
Im Vortrag von Peter Schmidt von der IHK Ostwürttemberg ging es um Kooperationspartner und Fördergelder. „Es gibt eine Vielzahl an möglichen Kooperationspartnern für jede Art von Projekt oder Vorhaben“, so der Tenor des Workshops. Auch die Möglichkeiten finanzieller Förderung sind überraschend vielfältig. Angefangen von Krediten bis hin zu Innovationsgutscheinen, in einem Überblick wurden die Voraussetzungen und Bedingungen der möglichen Arten von Fördergeldern besprochen und vorgestellt. „Man muss Ansprechpartner suchen und finden. Netzwerke sind wichtig, denn wenn der Kontakt erstmal da ist , geht alles viel schneller“, sagt Schmidt.
Der Gründer kommt ins Popup Labor
Start-up-Gründer Philipp Reiner lies es sich nicht nehmen, im Popup Labor selbst über die Möglichkeiten der Digitalisierung zu sprechen. „Man muss die Anwendung hinter den Technologien verstehen“, weiß Reiner. Mit vielen Beispielen machte er deutlich, wie eine bestehende Technologie richtig angewandt großen Mehrwert für ein Unternehmen haben kann. „Wir sollten uns nicht das Produkt, sondern die Aufgabe des Produkts anschauen. Wenn man diese Jobs erkennt, kann man sie verbessern“, so der Gründer des Aalener Start-ups Conclurer.
(Bildquelle: Popup Labor BW)