Partnerinterview mit Landrat Zeno Danner, Landkreis Konstanz

Herr Danner, Sie sind der Landrat des Landkreises Konstanz. Was war die Motivation, sich mit Partnern um die Ausrichtung eines Popup Labors Baden-Württemberg zu bewerben?

Innovation ist ein wichtiger Treiber für den Fortschritt und die Stärkung des Wirtschaftsstandorts. Notwendig hierfür sind neue Ideen und Wege, die auch steinig sein können. Ausprobieren, experimentieren, hinfallen, aufstehen und weitermachen, gehören dazu. Das Format ist hierfür eine hervorragende Möglichkeit. Ein Testlabor für innovative Köpfe und mögliche Kooperationsschmiede. Wir freuen uns sehr, das wird den Zuschlag für die Durchführung hier im Landkreis Konstanz erhalten haben. Ich bin überzeugt, dass das Format auch überregional auf Interesse stößt und bin gespannt auf die Beiträge aus unserer Region.

Es geht in einen Popup Labor im Kern immer um temporäre Vernetzung und Weiterbildung zu Innovationsmethoden und Digitalisierung. Welche besonderen Innovationsverbünde und -projekte gibt es bei Ihnen dauerhaft vor Ort?

In der Bodenseeregion gibt es eine Vielzahl von Innovationstreibern. Im Landkreis Konstanz sind das unter anderem die Cluster BioLAGO, cyberLAGO, solarLAGO und das Netzwerk Nanotechnologie. Nicht zu vergessen die Internationale Bodensee-Hochschule (IBH), unser grenzüberschreitender Hochschulverbund. Mit der Uni Konstanz und der HTWG, verfügen wir über gleich zwei hochkarätige Hochschulen, die die Forschungs- und Bildungslandschaft bereichern. In diesem Jahr soll außerdem noch das Innovationslabor Hochrhein-Bodensee (InnoLab HB) an den Start gehen. Daran arbeiten wir zusammen mit der Stadt Konstanz gerade mit Hochdruck. KMU können dort innovative Produktionsprozesse, Fertigungsverfahren oder Produktentwicklungen testen und dann bestenfalls im eigenen Betrieb anwenden. Das Projekt wird vom Wirtschaftsministerium über EU-Mittel gefördert. Übrigens findet das Popup Labor genau am künftigen Wirkungsort des InnoLab HB statt.

Was wäre für Sie eine wünschenswerte Bilanz des Popup Labors – für die Wirtschaft und Gesellschaft in Ihrer Region?

Für mich steht der gegenseitige Austausch im Vordergrund. Ich wünsche mir, dass das Popup Labor dazu beiträgt, Kooperationen zwischen Unternehmen, Bildungsträgern und öffentlichen Institutionen zu fördern und dass diese Vernetzung erhalten bleibt. Das Format ermöglicht es über den eigenen Tellerrand zu schauen, interessante Ideen mitzunehmen und diese in der täglichen Praxis zu nutzen. Auch die Entwicklung marktfähiger Produkte oder Dienstleistungen ist möglich. Wichtig ist mir vor allem, dass der Schwerpunkt nicht nur auf Innovation und Digitalisierung, sondern auch auf Nachhaltigkeit liegt. Wenn auch nur eine smarte, nachhaltige Idee Einzug findet und umgesetzt wird, haben wir schon viel erreicht.

 

(Bildquelle: Ulrike Sommer)