Digitalisierung verstehen und vor allem gleich in der Praxis umsetzen: Im Digitalisierungs-Bootcamp bekommen Mitarbeiter und Geschäftsführer kleiner und mittlerer Unternehmen die Gelegenheit, Methoden zur digitalen Innovation kennenzulernen und an Beispielen die Einsatzmöglichkeiten von Technologien wie IoT, KI und Blockchain für neue Business-Anwendungen und Geschäftsmodelle zu erkennen. Philipp Reiner, Start-up-Gründer aus Heidenheim erklärt im Popup Labor BW-Interview, wie digitale Bilderkennung die Arbeit erleichtert und wie er Unternehmen weiterhelfen kann.
Sie wollen Unternehmen dabei unterstützen, die Digitalisierung zu verstehen, wo setzen Sie an?
„Die meisten Unternehmen hören nur Buzzwörter zu Technologien. Das hilft ihnen nicht weiter. Benötigt werden konkrete Anwendungsfelder, um die Technologien auch einsetzen zu können. Im Digitalisierungs-Bootcamp stelle einige Technologien vor, der Fokus liegt aber darauf, Anwendungen zu sehen. Die Teilnehmer sollen sich das eigene Unternehmen anschauen und Einsatzmöglichkeiten finden.“
An welchem Punkt fängt man da an?
„Gerade bei kleinen und mittleren Unternehmen beginnt alles damit, dass man einen Mehrwert für die Kunden finden möchte. Es geht darum, welche Aufgabe der Kunde erfüllt haben will, daraus ergeben sich Anwendungsfälle. Nun schaue ich die zur Verfügung stehenden Technologien an, wandle leicht ab und die Firma kann etwas Neues entwickeln. Dafür braucht man natürlich das Know-How, wie man eine Technologie nutzen kann.“
Eines Ihrer Beispiele ist die Digitale Bilderkennung, die schon jetzt von zahlreichen Unternehmen genutzt wird, um die Arbeit zu erleichtern …
„Eine Firma beispielsweise muss häufig zuordnen, zu welcher Figur ein Bruchstück gehört. Sie hat aber 40.000 unterschiedliche Figuren verkauft. Eine Zuordnung dauert sehr lange und erfordert eine Menge Erfahrung. Die Technologie der Bilderkennung kann man nun in der Praxis einsetzen, indem man sie defekte Bruchstücke erkennen lässt.“
Wie kann man das auf andere Unternehmen übertragen?
„Haben Sie es etwa häufig mit defekten Bauteilen zu tun, macht die Technologie es einfacher zu erkennen, um was es sich handelt und das Tolle: Ein einziges Foto reicht aus und das muss in der Regel nicht einmal gut sein. Der Kunde müsste nur ein Smartphone-Foto schicken, das genügt vollkommen. Man muss die Anwendungen und den Kunden verstehen, dann kann man die Technologie einsetzen. Technologien zu wählen und dann mögliche Anforderungen zu finden ist der falsche Weg.“
Für Sie ist das erste Popup Labor beinahe ein Heimspiel, Ihr Start-up haben Sie in Heidenheim gegründet. Fühlen sie lokale Verbundenheit?
„Ich will lokale Firmen unterstützen und zeigen, dass nicht nur im ‚Valley‘ etwas vorangeht, sondern auch hier. Wir können Unternehmen bei der Digitalisierung helfen und uns regional vernetzen.“
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(Bildquelle: Philipp Reiner)